Montag, 9. Mai 2016

Mit Flo(h) auf Reisen

Nach bald einem Jahr haben wir, also ich und meine Freundin, es endlich geschafft, wieder auch gemeinsam und zusammen die Ferien zu verbringen. Und die Ferien waren ein Hammer! Wenn ihr nur wüsstet...

Tag 1 - Samstag 16.4.2016 - Start der Tour
Der Start erfolgte zur gedachten Zeit. Um 6.30 der Start, um 7.00 meine Mama abgeholt und los ging es in Richtung Slowakei. Alles lief super. Grenzkontrollen ohne Probleme, Strassen gut bis super - nur als wir Super brauchten, hielten wir an der Raststätte Mondsee in Österreich - und meine Mama lernte den Boden aus der Nähe kennen und verrenkte sich den Knöchel. Den Rest des Weges gab's als Kühlung 3 Redbulls und ein paar nette Worte. Um 22.00 Uhr kamen wir endlich an, meine Mama konnte fast nicht mehr laufen und ins Spital wollten wir erst am nächsten Morgen. Soweit alles klar. Wir legten uns schlafen und gut war.

Tag 2 - Sonntag 17.4.2016 - Röntgen hiess Konrad..?
Sonntagmorgen - ab ins Krankenhaus in die Chirurgie zum röntgen, von dort aus in die Röntgenabteilung, die ca. 100m weiter lag, dot hiess es, meine Mama hätte sich den Fussknochen angeknaxt. Von dort aus 100m zurück in die Chirurgie, wo's hiess, dass meine Mama sich den Fuss gebrochen hat. Also den fuss in die Schiene rein, fixieren - und nach 2 Tagen zur Kontrolle. Was man dort als Auslandspatient erlebt, ist eine Tragikomödie. In diesem Sinne - Krücken hoch! Und was meine Mutter dort für Sprüche in Richtung der einheimischen Roma durchgegeben hat - ich bin froh, musste ich nicht stellvertretend für meine Mama auch noch in die Chirurgie.

Tag 3 - Montag 18.4.2016 - wir nannten ihn Flo(h)
Als hätten wir nicht genug, pendelten wir zum einen zwischen den Krankenhäusern in Kosice und Krompachy und versuchten allen verletzten Familienmitgliedern Mut und Kraft zu geben. Am Abend stellten wir dann ein paar Stiche fest, die meine Freundin als Flohbisse kategorisierte und sich an die Jagd nach dem Floh machte.

Tag 4 - Dienstag 19.4.2016 - Ich bin nicht gelaufen!
Bei der Kontrolle des Fusses meiner Mama jaulte die Krankenschwester auf, dass meine Mutter doch nicht laufen durfte und entsprechend den Krümeln und Kieselsteinen, die meiner Mutter aus dem Gips fielen, wurden einige barsche Worte ausgesprochen. Von dem mal abgesehen, bekam meine Mama einen neuen Verband ans Bein und wir machten uns auf den Heimweg.

Tag 5 - Mittwoch 20.4.2016 - Ein Foto, aber nicht fürs Album
Eine Stipvisite bei meinem Schwiegervater im Spital und auf dem Heimweg ist man ab und zu in Gedanken und stellt nicht unbedingt fest, dass die Strasse noch innerorts und nicht schon ausserorts befindet. Meine Freundin merkte leise an, dass "dort vorne" eine Kontrolle steht. Zack, zur Seite gewunken und - 20 Euro Bussgeld. Aber wir durften weiterfahren. Und was noch - wir erwischten den Flo und brachten ihm das Schwimmen bei. Note: Ungenügend. Der Floh sank schneller als eine Axt zum Grund...

Tag 6 - Donnerstag 21.4.2016 - Ein Besuch beim Metzger
Mein Schwiegervater musste unters Messer und die transplantierte Niere musste raus. Als wir am Abend bei ihm waren, machte er einen Eindruck, dass selbst ein Metzger bessere Arbeit leistet, als die Ärzte und Schwestern. Was die Pflege und Fürsorge betrifft - besser man wird nicht krank in der Slowakei...

Tag 7 - Freitag 22.4.2016 - Bildhauer würden weinen
Meine Mama bei der letzten Kontrolle. Der Verband kam runter, die Schiene wurde eingegipst und meine Mama hatte sich ein Andenken gesichert: einen zweiten Floh. Juhuu!

Tag 8 - Samstag 23.4.2016 - Schusswunde..?
Mein Schwiegervater durfte endlich nach Hause. Das einzige Problem: Die Chirurgen in Kosice haben ihm den Schlauch aus dem Bauch gezogen (Abzug des Blutes aus der operierten Wunde) und ihm das Loch dort vergessen zusammenzunähen. Super, oder?

Tag 9 - Sonntag 24.4.2016 - oh Tannenbaum, oh Tannenbaum...
Da machten wir uns also auf den Rückweg. Das Navi führte. Und führte. Und führte uns über Salzburg und wollte uns nach München dirigieren, aber wir wollten eben über Innsbruck. Als der Vorarlberg näher kam, kamen auch die Wolken näher. Tiefer. Dunkler. Bis es anfing zu schneien. Mit den Winterpneus ging's ja zum Glück ganz gut über den Arlbergpass. Hinauf zumindest. Hinunter - wars spannender. Aber ganz ok. In diesem Sinne - Ski heil!

Und was lernen wir aus der Geschichte? Die Össis bauen gefährliche Tankstellen, die slowakischen Ärzte sind nicht alle nur Götter in weiss, und wenn man in April über den Arlbergpass fährt, sollte man Skier mitnehmen....

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