Samstag, 12. September 2009

Budapest - wir kommen!

Vergangene Woche war ich mit meinem Kumpel Frank in Budapest als Zuschauer am Red Bull Air Race. Die Reisemüdigkeit verschwindet erst jetzt langsam und der Alltag hat mich allmählich wieder. Die vier Tage in Budapest waren zwar geil, aber das nächste Mal werde ich definitiv nach Budapest fliegen. 13 Stunden Autofahrt sind einfach zu viel. Oder ich werde langsam alt für solche Spässe..?




Am Dienstag 18.August fuhren wir los. Um halb elf Uhr abends. Da waren wir beide schon an die 16 Stunden auf den Beinen gewesen. Es ist deshalb keine Überraschung, dass wir nicht über Bregenz und München gefahren sind, sondern über Liechtenstein und Arlberg / Tirol. Hätte ich doch auf mein Navi gehört und nicht auf Frank...




Der erste Zwischenstopp kam nach der Mautstelle am Arlberger Tunnel. Da zeigten sich auch die ersten Ermüdungserscheinungen: (Bild)




Die Tiroler Pässe ein paar dutzend Kilometer weiter waren dafür mehr als nur angenehm zu fahren. Kein Verkehr weit und breit, gute Signalisation und vor allem "freie Bahn mit Marzipan" (natürlich alles im erlaubten Geschwindigkeitsbereich)! Red Bull verleiht schliesslich Flügel und mit dem grossen Bull-Bruder mit etwa einem "halben" Liter Inhalt donnerten wir (unter anderem über Ötztal) in Richtung Innsbruck, Linz, St. Pölten und Wien, wo uns das Navi mitten durch den Stadtverkehr lotste. Juhu... Von dort aus war es aber nur noch ein Katzensprung bis Budapest, wo wir am Mittwoch Nachmittag um etwa 13 Uhr eintrafen und just im Stau landeten. Wegen Red Bull Air Race wurden Teile der Innenstadt gesperrt, weshalb wir gut eineinhalb Stunden für etwa 2km brauchten. Bei 35° Hitze, wohlbemerkt. Und als wir da so im klimatisierten Auto sassen, wollte mein werter Kollege Frank unbedingt ein Foto schiessen und machte das Fenster auf. "Kalte" Luft raus - Hitze rein. Super. Und das nichr nur einmal. Manchmal frage ich mich, ob er wusste, dass Glas durchsichtig ist, auch wenn man durch das Objektiv schaut... Aber beim Hotel kamen wir doch noch an, machten uns kurz frisch und fertig und gingen uns die Qualifikationsflüge anschauen. Um 8 Uhr Abends war für uns aber "Feierabend" und wir sägten vermutlich den halben deutschen Schwarzwald nieder, so kaputt waren wir. Oder zumindest meine Wenigkeit, die 36h nicht geschlafen hat...




Donnerstag Nachmittag dann kamen die Finals an die Reihe, in welchen Nicolas Ivanoff leider ausschied wegen Anflug in zu grosser Höhe. Der Lokalheld Peter Besenyei schied leider auch aus, wegen 2 Sekunden Strafe für Flug in falscher Höhe ausgerechnet beim letzen Airgate. Es war trotzdem eindrücklich zu sehen, wie die Piloten ihre Höllenmaschinen mit bis zu 340 km/h unter der Elisabethenbrücke, danach durch den Parcours und wieder zurück unter der Kettenbrücke durchmanövrierten, wo die untere Brückenhöhe geschätzte 15m über dem Wasser lag. Zum Vergleich: Versucht Euch vorzustellen, wie ihr mit einem Auto mit 200 km/h in einen Tunnel einfahrt, der 6m breit ist...




Der Donnerstag Abend stand für Ausgang und Party. Leider war der Weg oft wegen des bombastischen Feuerwerk zum ungarischen Feiertag versperrt, das wir inmitten der Mengen auskosteten und versuchten im Foto-Format einzufangen, bevor wir weiter durch die Stadt stapften in Richtung Zitadelle, welche ebenfalls wegen Feuerwerk-Aufräumarbeiten gesperrt war. Also watschten wir durch den Pest-Stadtteil über Umwege in Richtung Rio-Club, der um Mitternacht geöffnet hatte. Laut, heiss, und mit Frauen besetzt, welche teils über 1m80 massen. Ohne Absätze. Sie erinnerten an russische Sportlerinnen: gross, muskulös, und irgendwie bedrohlich. Für ein Foto dieser war ich aber nicht lebensmüde genug *g*




Freitag ging es dann nochmals auf Sehenswürdigkeiten-Jagd und nach weiteren gut 100 Fotos fuhren wir um halb 2 am Nachmittag wieder Richtung Heimat, mit einem kleinen Zwischenfall, bei welchem ein ungarischer Spatz auf der Autobahn ausprobieren wollte, wer stärker ist. Er, oder wir. War kein schöner Anblick an der nächsten Raststätte... Wir fuhren endlich nach Navi, mit etwa 50km Fehlnavigation um Budapest herum, aber dann über Wien, Linz, Salzburg und endlich an München vorbei, wo wir den "Roten Zwerg" kurz auf 220 drücken konnten. Geiles Gefühl, ohne Mixer zu fahren (Insider)! Nach einem ungewollten Zwischenstop bei der Bodensee-Fähre und einigen haarsträubenden Momenten, als Frank am Steuer sass, hab' ich ihn endlich um 1 Uhr nachts am Samstag daheim abgesetzt und um halb 2 lag auch ich in den eigenen Federn. Hmm... War trotz allem geil, aber Budapest hat mich für die nächsten paar Jahre das letzte Mal gesehen. Jedenfalls mit dem MINI xD